Gesund bis ins hohe Alter – diesen Wunsch hat jeder! Doch wie lässt sich dieser Wunsch realisieren? Das Zauberwort lautet in diesem Zusammenhang: Bewegung! Bewegung ist für alle Altersklassen von großer Bedeutung. Welche positive Wirkung regelmäßige Bewegung auf den menschlichen Organismus und somit auf die psychische und physische Gesundheit hat, damit beschäftigen wir uns mit dem nachfolgenden Artikel Starkes Immunsystem durch Bewegung.
Wie wirkt sich regelmäßige Bewegung auf Körper und Psyche aus?
Bewegung stärkt das Immunsystem, so heißt es. Doch wie viel Wahrheit steckt in dieser Aussage? Nun, eine ganze Menge! Tägliche Bewegung erhöht die körpereigenen Abwehrzellen und regt zudem die Aktivität dieser an. Auf diese Weise reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, an Krebs, Erkältungen oder anderen Virusinfektionen zu erkranken. Erkrankt der Organismus dennoch, so wirkt sich ein starkes Immunsystem positiv auf den Genesungsprozess aus.
Doch das ist noch nicht alles: Auch auf die menschliche Psyche hat regelmäßige Bewegung große Auswirkungen. Ein täglicher Spaziergang durch den Wald reicht bereits aus, um effektiv Stress abzubauen und sich glücklicher und vitaler zu fühlen. Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, Depressionen und Angststörungen zu lindern sowie auch die Regulation der eigenen Gefühle vereinfachen. Bewegung ist in gewisser Hinsicht also eine Art Wundermedizin, die auf verschiedenen Ebenen eine große Wirkung erzielt.
Wer rastet, der rostet – wie viel tägliche Bewegung wird empfohlen?
Wie viel Bewegung pro Tag empfehlenswert ist, hängt eng mit dem Alter und der Gesamtverfassung eines Menschen zusammen. Während sich Kinder meist von Natur aus mehr als genug bewegen, so nimmt der Bewegungsdrang meist mit zunehmendem Alter ab – obwohl gerade für ältere Menschen die regelmäßige Bewegung besonders wichtig ist. Die WHO empfiehlt Kindern und Jugendlichen pro Tag um die 10.000 – 12.000 Schritte zurückzulegen. Anders gesagt: Eine Zeitspanne von 60 Minuten an körperlicher Aktivität sollte jeden Tag das Minimum darstellen.
Für Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren empfiehlt die WHO eine Bewegungsminimum von 2,5 Stunden pro Woche – das wären umgerechnet also knapp 21 Minuten pro Tag. Wichtig ist es hier, die Bewegung möglichst vielseitig aufzuteilen in Spaziergänge, Radtouren sowie auch in Ausdauer- und Krafttraining. Menschen ab 65 Jahren wird an mindestens drei Tagen pro Woche ein auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmtes Training der Koordination, des Gleichgewichts und des Muskelaufbaus nahegelegt.
Welche Bewegungsarten sind besonders effektiv?
Besonders effektiv erweisen sich abwechslungsreiche Bewegungsaktivitäten, die viele verschiedene Körperpartien beanspruchen. Diese Kriterien erfüllt unter anderem die Gymastik, das Schwimmen, das Tanzen, das Joggen und das Krafttraining im Allgemeinen. Natürlich gibt es auch noch eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, um regelmäßige Bewegung in den eigenen Alltag integrieren zu können. Wichtig ist hier vor allem, dass die Bewegung Freude bereitet und nicht zur Qual wird.
Welche Therapeuten können den Prozess unterstützen?
Speziell ausgebildete Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und auch Osteopathen sind die besten Ansprechpartner, wenn es um das Thema regelmäßige Bewegung geht. Sie sind in der optimalen Lage, für jeden Menschen ein Trainingsprogramm zu erstellen, das individuell auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten ist.
Aktivierungsmaßnahmen für Hochbetagte gestalten
Seit kurzer Zeit, bietet das Bildungswerk für therapeutische Berufe (BTB) den Fernlehrgang „Aktivierung durch Bewegung – Bewegt im hohen Alter“ an. Der neue staatlich zugelassene Fernlehrgang inkl. Abschlusszertifikat richtet sich an Personengruppen, die Senioren hauptberuflich oder ehrenamtlich betreuen und im Rahmen ihrer Arbeit mit Bewegungsangeboten für eine aktive Freizeitgestaltung sorgen möchten. Er vermittelt, wie sie Übungseinheiten für ältere und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen anleiten. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Monate.
Die Lehrgangsteilnehmenden erhalten fundiertes Wissen über altersbedingte physiologische Veränderungen und können daran angepasste Sporteinheiten in Bezug auf die konditionellen Fähigkeiten wie Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination konzipieren. Darüber hinaus lernen sie Maßnahmen der Sturzprävention kennen. Sie wissen um zahlreiche Spielformen und Entspannungsübungen, die sich im Rahmen von Aktivierungsangeboten für Senioren eignen.
Eine aktive Lebensführung im hohen Alter bewirkt nicht nur physiologische Fortschritte. Regelmäßige Übungen helfen, neben der körperlichen Fitness auch vorhandene emotionale, geistige und soziale Fähigkeiten zu stärken. Im Vordergrund steht, das höchstmögliche Maß an Selbstständigkeit zu erhalten und Abhängigkeiten im Alltag zu vermindern.
Gemeinschaftliche Bewegungsangebote lassen zudem soziale Kontakte aufleben und bringen Abwechslung in den Tagesablauf in Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen. Die Nachfrage steigt und qualifizierte Übungsleiter, die diese Angebote gestalten, sind gesucht. Sie sollten fachliches Wissen mitbringen und das Leistungsvermögen der Teilnehmenden sowie die Grenzen und Gefahren von Übungen einschätzen können.
Praxisbezogenen Fernlehrgang inhaltlich erweitern
Das besondere Augenmerk liegt auf der Praxis: Bestandteil der Weiterbildung sind daher interaktive Online-Seminare. Außerdem erarbeiten die Teilnehmenden eine Aktivierungsstunde mit einem Alltagsgegenstand. So werden sie optimal auf den Einstieg in die Praxis vorbereitet.
Interessenten können den Lehrgang jederzeit einzeln oder als Fachrichtung der Lehrgänge „Betreuungskraft nach § 43b, 53b SGB XI“ oder „Wohngruppenleiter“ buchen. Das hat finanzielle Vorteile, da der kombinierte Preis günstiger ist als die Summe der Einzelpreise. Wer sich anmeldet, sollte das 25. Lebensjahr vollendet haben. Wichtig sind außerdem Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit sowie Interesse am Umgang mit Menschen und an sportlicher Betätigung.
Weitere Informationen zu dem Fernlehrgang des BTB finden Sie hier.