Heilpraktiker und Ärzte, die die homöopathische Medizin bevorzugen und anbieten, können sich nicht über fehlende Patienten beschweren. In die Homöopathie setzen auch Menschen neue Hoffnung, die bereits als „austherapiert“ abgestempelt wurden. Ein homöopathisch arbeitender Arzt hat einen großen Vorteil: Er kann die gesamte Bandbreite der Homöopathie sowie der konventionellen Medizin ausschöpfen. Je nach Krankheit und Patient kann er mit beiden Möglichkeiten hantieren und eine individuelle Behandlung ansetzen.
Als Basis der homöopathischen Heilung gilt die Erstanamnese. Hierbei werden die Patienten ausführlich und detailliert nach den Symptomen ihrer Beschwerden befragt. Dieses Gespräch kann zwischen ein und drei Stunden in Anspruch nehmen. Zusätzlich werden entscheidende Ereignisse im Lebenslauf, die momentane Lebenssituation und sogar die Marotten und Vorlieben des Patienten besprochen. So kann der Arzt die Krankheit genau durchleuchten und ein geeignetes Medikament nach dem Ähnlichkeitsprinzip heraussuchen.
Vorübergehende Verschlechterung gewollt
Der Erkrankte erhält ein Homöopathikum, das bei gesunden Menschen ähnliche Beschwerden auslöst. Der Arzt provoziert somit bewusst eine vorübergehende Verschlechterung der Symptome. Erst wenn der Körper eine Gegenreaktion zeigt, kommt der Heilungsprozess in Schwung. Die Homöopathie setzt also auf die Selbstheilungskräfte.
Viele Patienten, die in der konventionellen Medizin bereits als „austherapiert“ gelten, setzen ihre Hoffnung in die Homöopathie. Das belegen beispielsweise Studien aus der Versorgungsforschung, die die Effektivität von Behandlungsmethoden unter die Lupe genommen haben.
Demnach waren die häufigsten Diagnosen chronische Krankheiten wie Kopfschmerzen und Migräne, unter denen vor allem Frauen leiden. Bei Männern treten dagegen eher allergischer Schnupfen und Bluthochdruck auf, bei Kindern Neurodermitis und Infektanfälligkeit. Im Vorher-Nachher-Vergleich konnte schließlich ein Rückgang der Beschwerden und eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität festgestellt werden.
Anwendung beider Behandlungsmethoden
Der Heilpraktiker nutzt nicht nur homöopathische Behandlungsmethoden, sondern auch herkömmliche medizinische Verfahren wie die Analyse von Laborwerten. Die weitverbreitete Meinung, der Heilpraktiker sei „Gegner der Schulmedizin“, ist ein Irrglauben. Vielmehr verbindet er die Mittel, die ihm sowohl die Homöopathie als auch die konventionelle Medizin bietet. Möglich ist dies, weil er eine Ausbildung als Facharzt durchlaufen muss und sich anschließend als Homöopath weiterbilden kann, was von der Ärztekammer anerkannt wird.
Erfreulich für den Patienten ist, dass Gesetzliche Krankenkassen einen Großteil der Kosten für die homöopathische Behandlung übernehmen. Laut repräsentativer Umfragen wird die homöopathische Medizin, die Homöopathie von der Bevölkerung nicht nur akzeptiert, sondern auch geschätzt. Selbst gelegentliche Abwertungen können das Vertrauen in die Homöopathie nicht erschüttern.
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