Unser Gehirn verstärkt jeden negativen Gedanken. Daher neigen wir dazu, die weniger positiven Gedanken und miesen Gefühle über zu bewerten. Weniger zu denken ist das Gebot der Stunde. Aber leider ist es für die meisten von uns eine sehr große Herausforderung Gedanken einfach ziehen zu lassen und gedankenfrei nicht über alles zu grübeln.
Zur Ruhe kommen und weniger nachdenken
Wir alle machen uns viele Gedanken über bestimmte Aspekte unseres Lebens. Jeder denkt von Zeit zu Zeit zu viel über eine Entscheidung oder Situation nach, aber für manche wird es zur Besessenheit und behindert ihre Fähigkeit zu funktionieren. Wer zum Beispiel vor einer schwierigen Entscheidung steht, sollte sich die Zeit nehmen, die Vorteile und potenziellen Risiken der Optionen abzuwägen und die möglichen Ergebnisse in Betracht zu ziehen. Aber wenn es zu dem Punkt kommt, an dem man in Bedrängnis gerät und sich alle Worst-Case-Szenarien ausmalt, ist es an der Zeit, diese Denkmuster zu beenden.
Grübeln versus Nachdenken
Übermäßiges Grübeln lässt sich in zwei Kategorien einteilen: Grübeln und Nachdenken. Dazu gehörten das Wiederkäuen und das ständige Wiederholen einer Situation oder eines Problems. Wir grübeln, indem wir von unseren Gedanken besessen sind und immer wieder über verschiedene Aspekte einer vergangenen Situation nachdenken. Wir geben uns oft selbst die Schuld an dem, was passiert ist und sind davon überwältigt. Das Wiederkäuen beinhaltet typischerweise eine Kombination aus Bedauern, Selbstverachtung und Selbstvorwürfen und ist mit der Entwicklung von Depressionen und Angstzuständen verbunden. Sorgen hingegen spiegeln den Wunsch wider, die Zukunft vorhersagen zu können. Sie veranlassen uns, negative Gedanken darüber zu haben, was in einer bestimmten Situation passieren könnte oder nicht.
Schritt für Schritt mit dem Überdenken aufhören
Jede Interaktion ist eine potenzielle neue Quelle der Angst, weil man sich fragt, ob man das Richtige gesagt oder getan hat. Jedes Treffen kann sich wie ein Vorstellungsgespräch anfühlen und jeder Fehltritt wird mindestens für die nächsten Monate im Kopf herumschwirren. Aber was ist, wenn mehr Nachdenken nicht die Lösung ist?
Durchdachte Entscheidungen sind natürlich gut und notwendig, aber an welchem Punkt wird endloses Grübeln zu einem Problem? Es ist schwer, genau zu bestimmen, wann Denken zu überdenken wird. Übermäßiges Nachdenken ist eine schwer zu durchbrechende Gewohnheit. Betroffene können nicht aufhören, zu viel zu denken, aber sie können die Folgen dieser Angst und Unentschlossenheit abmildern.
Wir müssen aus unseren Fehlern lernen, aber über diese Lektion hinaus dienen das Gedankenkarussell keinem anderen Zweck, als Zweifel zu erzeugen. Jede falsche Entscheidung ist ein Gespenst, das uns bei zukünftigen Entscheidungen verfolgt und uns daran erinnert, dass wir diese Entscheidung genauso schlimm vermasseln könnten. Und diesen zusätzlichen Druck bei jeder Entscheidung zu haben, verstärkt nur den negativen Kreislauf. Die gute Nachricht ist, dass es mehrere Strategien gibt, das Überdenken zu stoppen:
1. Die Gedankenstopp-Technik
Wenn man merken, dass man in eine negative Gedankenspirale gerät, empfiehlt es sich, laut „Stopp“ zu sagen. Man muss sich daran erinnern, dass es nur Gedanken sind. Chronische Grübler glauben häufig, dass ihre negativen Gedanken Tatsachen sind. Man muss sich selbst herausfordern, indem man sich die Fragen stellt: Ist das wirklich so? Ist das wirklich passiert? Was ist das Schlimmste, was passieren könnte?
2. Achtsamkeit üben
Im Moment geistig präsent zu sein und die Gedanken nicht zu bewerten, kann helfen, Grübeln und Sorgen zu stoppen. Die Übung besteht darin, die Gedanken neu zu formen. Oftmals hat die Wahrnehmung einer Situation einen größeren Einfluss auf die Emotionen und das Verhalten als das Problem selbst. Indem man die Perspektive neugestaltet bzw. verändert, kann man die Kontrolle über die Gedanken zurückgewinnen. Dabei helfen können u. a. auch Communities wie beispielsweise unter happiness.com – die Kunst des Seins – lernen · praktizieren · teilen.
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